05. Oktober 2023
61. Tag: San Miguel, SLV > Choluteca, HND (Honduras)
Von
NAch
Gefahren
Unterwegs
Auf dem Bike
61. Tag: San Miguel, SLV > Choluteca, HND (Honduras)
Der heutige Tag in 300 Zeichen
Abfahrt in San Miguel um 6:30 Uhr.
Um 7:45 schon an der Grenze. - Abfertigung in El Salvador: Perfekt!
Einreise in Honduras dank Helfer nur 1 Stunde.
Um 8:00 Uhr schon über 30°C und sehr schwül.
Problemlose Fahrt nach Choluteca. Ankunft: 11:45 Uhr
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San Miguel, SLV
Hotel Continental PlazaAlso erst einmal das wenige Positive zuerst, damit ich es nicht vergesse: Das Hotel liegt in der Stadt. Die Einfahrt erfolgt durch eine Hausdurchfahrt zu ebener Erde. Als in der Rezeption stand, zückte ich meinen Reisepass. mir wurde sofort ein Zimmer für 35 USD angeboten. - Hä? Ich hatte doch bei Bocking.com für 50 USD gebucht. Ich sagte erst einmal nichts. Später überprüfte ich die Bestätigung und stellte fest, dass keine stornofreie Buchung war. Das Hotel hätte auch bei Nichterscheinen die 50 USD abgebucht.
Ich gab mich als Ehrenmann und bot die fehlenden 15 USD an. Sie sollte mir dafür Dokumente für die nächsten Grenzübertritte ausdrucken.
Nach dem Mittagsschläfchen hatte ich schon einige gerötete Stich-/Bissverletzungen, welche ordentlich juckten.
Um 20:00 Uhr bin ich ins Bett und wachte wegen wundgekratztem Hintern auf. Dass ich winzige Tierchen im Bett hatte, merkte ich erst später. Der starke Verdacht lautete: Flöhe! Das IGITT war nur das Eine, das blutiggekratzte juckende Hinterteil das größere Problem.
In der Rezeption war keiner da. Alles verriegelt und verrammelt! - Toll! Ich musste irgendwie die Nacht rumbringen. Das Jucken wurde immer schlimmer:
Bereits um 5:15 Uhr packte ich mein Zeug zusammen. Meine vermeintlich mit Flöhen kontaminierten Klamotten hatte ich natürlich extra.
In der Rezeption zeigte ich dann gegen 6:00 Uhr meine Gesäßselfies. Man glaubte mir nicht. Es wären Mücken.
Ohne Frühstück verlies den Ort des Schreckens
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San Miguel, SLV > El Amatillo, HND
Grenzübertritt nach HondurasUm 7:45 Uhr war ich schon an der Zollabfertigung auf El Salvadorianischer Seite. Das klappte also mal ganz toll!
Ich durfte aber nicht über die „Transitbrücke“, sondern musste noch einen Schlenker durch das Auto- und Fußgängergewusel.
Ein höflicher Herr erkannte meine Flagge am Windschild und begleitete mich bei den nächsten Wegen. - War nicht schlecht, denn der wusste wenigsten wo man zum Kopieren geht, was das kostet usw.
Eigentlich ging mir der „Speichellecker“ dann doch furchtbar auf die Nerven! Als ich dann aber die Hunderte Meter lange Schlange wartender Menschen an der Passkontrolle von Honduras sah, war ich dann doch froh ihn zu haben. Wir kamen sofort in die klimatisierte Schalterhalle rein. Ich musste dann noch einmal 45 Minuten warten, während er den Papierkram für die Honda erledigte.
Nach einer Stunde war ich mit den Dokumenten fertig. Der Typ hatte natürlich alle Beamten auf beiden Seiten geschmiert und dafür musste ich dann auch löhnen.
Ganz ehrlich: Der Herr hat mich ganz bestimmt auch abgezockt, denn welche Beträge er wem (angeblich) gegeben hat, kann ich nicht nachvollziehen. Andererseits hatte ich nach dieser Nacht mit ganz wenig Schlaf echt keinen Bock, wie bei der Demo in Guatemala stundenlang bei über 30°C im der prallen Sonne zu stehen.
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El Amatillo, HND > Choluteca, HND
Trink- und InfopausenDie Landschaft hier in Honduras entspricht schon aus Sicht der Landstraße immer mehr dem tropischen Regenwäldern mit eher sanften Hügeln. Es isst brütend heiß und sehr feucht.
Anfänglich sind die Straßen sehr gut, was sich aber nach geraumer Fahrstrecke wieder zum Negativen wandelt. Auch hier gibt es in regelmäßigen Abständen Militär- oder Polizeikontrollen. War für mich alles kein Problem. Ich wurde fast immer durchgewunken.
Für mich sehr positiv auffallend: Hier gibt es Recht und ORDNUNG! Die meisten Straßen sind sauber gespurt (außen weiß in der Mitte gelb). Es gibt auch wieder Pfeile auf dem Asphalt. Die meisten Autofahrer halten sich doch tatsächlich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. - War für mich auch wieder eine Umstellung. - Bei doppelten Sperrlinien wird nicht überholt usw.
Die Tankstellen haben analog zu den USA und Mexiko einen Shop oder sogar Fastfoodladen dabei. Hier sind die Geschäfte aber richtig sauber und gut besucht.
Eigentlich wollte ich nur bis San Lorenzo an den Pazifik fahren, aber das gute Wetter nutzend bin ich dann doch bis Choluteca gefahren.
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Choluteca, HND
HM HotelDas Hotel macht einen sehr sauberen Eindruck. Genau das, was ich nach der letzten Chaotennacht brauchte!
Da ich in der Nacht zuvor nur sehr sehr wenig geschlafen habe, zog ich es vor nach dem Duschen ein Nickerchen zu machen. - Was soll ich Euch sagen? Als ich wach wurde hatte ich die gleichen juckenden Rötungen an Hals, Unterarme und Intimbereich!
Ich zog das Doppelbett von der Wand der sah dort winzige Ameisen! Nur einen Millimeter groß.
Ich machte Fotos von meinen Flecken und meinen Mitbewohnern und ging zur Rezeption. Die Verantwortliche kam sofort mit Kollegin und Hausmeister um sich das anzuschauen. Der wiederum hatte sogleich das Ameisengift als Spray dabei.
Das Bett wurde auch neu bezogen.
Am späten Nachmittag fragte mich ein gut gekleideter Herr ob ich mit dem Zimmer zufrieden bin. Ich erklärte ihm meine Situation. Er kam sofort in mein Zimmer im Erdgeschoss und schaute sich alles an. Es stellte sich heraus, dass es der Manager des Hotels war. Dem zeigte ich dann aber auch gleich die verdreckten Inlays der Kopfkissen.
Ich bekam ein sehr sauberes Zimmer ohne Viehzeug. Er kümmerte sich den ganzen Abend um mich, fragte ständig nach und half mir beim Einsprühen der Flecken, welche zwischenzeitlich noch wesentlich intensiver auftraten, mit hochprozentigem Alkohol. Der Tipp von Moni war goldrichtig!
Die halbe Nacht war gut. Aber ganz ehrlich: Außer meinen Stiefeln steht nichts auf dem Boden und geschlafen habe ich im Schlafsack.
Der Manager hat mir seinen WhatsApp-Kontakt gegeben. - Ein wenig kann ich ihn schon verstehen. Er sagt, dass die Hotelgäste alles mögliche (und auch unmögliche) an Nahrungsmittel ins Hotel schleppen. Dazu kommt, dass er es hier mit anderen Tierchen zu tun hat, als wir in Deutschland. - Meine Antworten waren genauso klar: Fenster und Türen abdichten, hält nicht nur ungewünschte Gäste draußen, sondern spart auch noch viel Energie. Außerdem kann man das Problem des Hotels nicht zum Problem der zahlenden Gäste machen. Und drittens macht das Reinigungspersonal seine Arbeit offensichtlich nicht gut genug, da sie eh das Problem kennen.
Noch etwas sehr Positives: Obwohl in dem HM Hotel keinen offiziellen Laundry-Service (Wäschedienst) für Hotelgäste gibt, hatte ich seitens des Hotelpersonals meine großen Wäschestücke inkl. der Bikerhose, welche von den Stürzen vor einigen Tagen ordentlich verdreckt war, kuschlig weich und sauber wieder in der Hand!