Zum Hauptinhalt springen

26. Oktober 2023

82. Tag: Popayàn, COL > Ipiales, COL

Von

Popayàn, COL

NAch

Ipiales, COL
340 km
Gefahren
10 Stunden
Unterwegs
8 Stunden
Auf dem Bike
Zusammenfassung

82. Tag: Popayàn, COL > Ipiales, COL

Der heutige Tag in 300 Zeichen

Tagesziel: Soweit wie möglich an die Grenze zu Ecuador!

Wegen der Wahlen in Kolumbien werden die Grenzen am Wochenende geschlossen!

Um 8:00 Uhr Start in Popayàn.

Heftige Regenfahrt ab Pasto.

Um 18:00 Uhr Ankunft in Ipiales.

  • Popayàn, COL > Ipiales, COL

    Die reiselustigen Polen

    Ich bin um 8:00 Uhr vom mittelalterlichen Hotel gestartet. Übrigens brauchte ich keinen Zuschlag für das größere Zimmer zahlen.

    Nach einer Stunde auf der Ruta 25 fuhr ein PKW Polonez mit PL-Kennzeichen vor mir. Der fiel besonders auf, weil er einen riesigen Südamerika-Aufkleber auf der Heckscheibe hatte.

    Ich fuhr trotz kurvenreicher Straße parallel zum Auto und deutete mit der typischen Handbewegung auf eine Kaffeepause hin. Die beiden Insassen konnten natürlich mein Nachbarschaftskennzeichen erst nach dem Überholen sehen.

    Wenige Kilometer später war ein geeigneter Platz neben der Straße gefunden.

    So lernte ich Michal und Tomek aus Warschau kennen. Die beiden sind in Cartagena gestartet und wollen auch nach Ushuaia.

    Ich informierte die jungen Männer über die bevorstehenden Straßensperren in Ecuador und die Grenzschließungen in Kolumbien. Die halbe Stunde war echt toll. Natürlich tauschten wir unsere Kontaktdaten aus.

    Eine gute halbe Stunde später standen wir in einem Mega-Stau. Es stellte sich heraus, dass die „Motos“ sich in gewohnt-gefährlicher Weise an der Blechlawine nach unten vortastend an der Baustelle durchgelassen werden. Alle anderen mussten stundenlang warten.

    Und tatsächlich: In dieser riesigen Baustelle in den Bergen arbeiteten große Muldenkipper. Von der ursprünglichen Straße war nichts mehr zu sehen. Die Betonpfeiler für ein künftiges Viadukt standen schon. - Ich konnte keine Fotos machen, denn ich hatte gut zu tun die Honda in dieser Riesenkiesgrube in der Spur zu halten, denn die Kipper weichten nicht aus. - Aber ich wurde durchgewunken!

    Als ich wieder auf normalen Asphalt war und dann auch gefahrlos anhalten konnte, habe ich die polnischen Traveler per WhatsApp über ihr Schicksal informiert.

    Die beiden kamen natürlich nicht mehr nach Ipiales.

  • Popayàn, COL > Ipiales, COL

    Herrliche Berglandschaften

    So wie gestern die Ruta 40 ist auch heute das Fahren auf der Ruta 25 sehr abwechslungsreich! Es macht einen Riesen-Spaß!

    Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Straßen phantastisch im Schuss.

    Um 11:15 Uhr machte ich eine Kaffeepause, denn die Regenhaut und die Bikerjacke mussten runter, denn es waren inzwischen 35°C geworden.

    Zwei Stunden später (wieder in den Bergen) gönnte ich mir an der Raststätte in Los Cimarrones (Die Kastanien) eine Hähnchenmahlzeit mit Pommes (und Reis!). Inklusive einer kleinen Flasche Ananassaft für 15.000 Pesos. Das sind nicht mal 4 Dollar.

    Am Horizont winkte schon eine Regenfront. Also zog ich dann gleich die entsprechende Kleidung an. Die hatte ich über meinen Topcase geschnürrt gehabt.

  • Popayàn, COL > Ipiales, COL

    Die Regenschlacht

    Es dauerte keine 30 Minuten und der Regen setzte ein. Erst einwenig nieselte, aber dann „voll in die Fresse“. - Sorry, ich muss das so schreiben, weil es so war! Es gab kein Entrinnen! Thermovisier runter und nach wenigen Sekunden keine Sicht mehr!

    Bis Pasto hatte ich mich durchgeschlagen und musste unbedingt tanken. Nun kamen auch wieder meine Füßlinge und sogar meine dicken Winterhandschuhe mit Wischlippe zum Einsatz. Es war ein großes Glück, dass die Straße von Pasto nach Ipiales so herrlich breit, nämlich autobahnähnlich ausgebaut war. Aber auch diese Freude währte nicht denn lange, denn es ging so hoch in die Wolken, dass man selbst diese breite Straße kaum noch sehen konnte. Das Abenteuer wurde aber noch spannender: An vielen Stellen lagen Gesteinsbrocken auf der makellosen Straße. Ihr müsst wissen, dass die Straßenräum- und Putzkommandos hier mit ihren Mopeds ausrücken und den Asphalt tatsächlich mit Besen und Schaufel manuell reinigen. Manchmal wird auch schon mal ein wenig abgesperrt.

    Die kolumbianischen Autolenker fahren trotz Platzregen, schlechter Sicht und Nebel tatsächlich ohne Licht. - Also Ralfi war auf Geisterfahrt!

    So habe ich mich heute 83 Kilometer auf der Ruta 25 vorgetastet, wobei die letzten 20 Kilometer dann wieder einspurig war.

    Da muss man sich ja auch nicht wundern. Zitat aus „Google“: Ipiales liegt im Südwesten Kolumbiens in der Provinz Obando im Departamento de Nariño auf 2900 m Höhe gelegen in der Hochebene Altiplano de Túquerres e Ipiales im Nudo de los Pastos, etwa 80 km von Pasto entfernt.

    Ich habe ein gutes Hotel „Los Andes“ in Ipiales gefunden. Auf dem Weg dorthin musste ich eine nasse Betonstraße mit mindestens 30%-Gefälle runter. Im ersten Gang, ständig vorne bremsend und bei Füße auf dem Beton bin ich dann da ganz langsam heruntergerutscht.

    Im Hotel mit der Bewertung 9.0 angekommen, stellte sich heraus, dass die von meiner Buchung nichts wussten. Ich hatte aber eine Bestätigungsmail erhalten. - Okay, alles gut! - Das Haus hat keine Heizung. Warum auch? Auf fast 3000 Meter Höhe muss ja nicht mit 14°C Außentemperaturen rechnen! - Aber die Bettdecke ist herrlich warm!

    Weitere Fotos kommen noch, aber es ist jetzt 00:11 Uhr!

Tagebuch

Lust auf weitere Tagebucheinträge? Bitteschön, hier geht es zu den anderen Tagen: