Zum Hauptinhalt springen

27. September 2023

53. Tag: Salina Cruz, MEX > Tuxtla Gutièrrez, MEX

Von

Salina Cruz, MEX

NAch

Tuxtla Gutièrrez, MEX
340 km
Gefahren
7 Stunden
Unterwegs
6 Stunden
Auf dem Bike
Zusammenfassung

53. Tag: Salina Cruz, MEX > Tuxtla Gutièrrez, MEX

Der heutige Tag in 300 Zeichen

Um 8:15 Uhr Abfahrt in Salina Cruz bei 30°C

Gegen 9:00 Uhr Esspause in Juchitàn. Dann weiter nach Osten.

Ab hier kamen mir hunderte Flüchtlinge entgegen.

30 Minuten Trinkpause in Chahuites. Dann ging es Chiapas.

In Tuxtla verfahren. Ankunft erst 15:15 Uhr.

  • Salina Cruz > Tuxtla Gutièrrez

    Seitenwind und Hitze

    Als ich heute Morgen, weil kein Frühstück in meiner Zelle, um 8:15 Uhr startete waren es tatsächlich schon 30°C. Die Temperaturen stiegen schnell bis 37°C.

    Zuerst fuhr ich die 17 km auf der MEX-185 zurück nach Tehuantepec um dann weiter der MEX-185 nach Osten zu folgen.

    Da war er wieder, der schneidige heiße Wind aus dem Norden. Hier stehen viele gelbe Verkehrsschilder, welche die Trucks vor dem extremen Seitenwind warnen. Die Büen kommen so überraschend, dass es uns ganz schön durchgeschüttelt hat. Aber JJ und sein „Reiter“ waren tapfer. Ich habe Videoaufnahmen gemacht.

    Mit einem Male tauchte auch ein riesiger Windradpark auf. Habe ich so in Norddeutschland noch nicht gesehen. In Bayern sowieso nicht

    Diese „Windlastzone“ erstreckte sich über 100 Kilometer.

  • Salina Cruz > Tuxtla Gutièrrez

    Los Refugiados

    Da ich mich (erst einmal) auf ziemlich direktem Wege nach Guatemala befand, wunderte es mich auch nicht, dass ich bereits in Juchitàn de Zaragoza an der PEMEX-Tankstelle die ersten Flüchtlinge sah. Mit einem Familienvater (er war selbst sehr jung und hatte Frau und Tüchterchen dabei) kam ich kurz ins Gesprüch. Sie sind aus Venezuela und wollen nach Nordamerika. - Das Prinzip kennen wir doch irgendwo her.

    Man kann es den Menschen nicht verübeln. Die mexikanische Regierung scheint hier genauso phlegmatisch und ratlos wie die Unsrigen in Berlin zu sein.

    Trotz dieser brütenden Hitze kamen mir im Laufe der nächsten 150 Kilometer Hunderte wenn nicht noch mehr „Los Refugiados“ in kleinen und großen Gruppen entgegen.

    Die Polizei ist auch hier machtlos und verwaltet die Flüchtlingsstrüme, damit niemand zu Schaden kommt.

    Die Einheimischen im Süden von Oaxaca und Chiapas ziehen aber auch ihren Nutzen daraus: Sie fahren mit ihren Mopeds oder 3-rädrigen Kabinenrollern die Strecke immer wieder ab und machen dabei so richtig Kasse. - Dies bestätigte mir später ein Wachmann mit M16-Sturmgewehr an einer PEMEX-Tankstelle. Der Polizist ist auch nicht zu beneiden: 24-Stunden-Dienste bei 30 bis über 40°C. Nur in den Morgenstunden ist es aktuell manchmal 25°C warm.

  • Salina Cruz > Tuxtla Gutièrrez

    Willkommen in Chiapas

    Auf dem Weg nach Tuxtla wollte ich eigentlich die MEX-190 durch die Berge kurven, bin aber in San Pedro Tapanatepec nicht abgebogen, weil mich das Garmin Navi geradeaus schickte. Etwas länger, aber nicht schlimm!

    Wenn man in Mexiko von einem Bundesstaat in den anderen wechselt, so sind da keine kleinen bescheidenen Schilder wie in Deutschland. Ein riesiger Torbogen muss es da schon sein! Und in Chiapas ist gleich mal die erste saftige Militärkontrolle. Mich haben die Polizisten aber bisher immer alle in Ruhe gelassen!

    Das Land im Süden ist saftig grün und Hügellandschaft ein Traum! Auf der Mautstraße MEX-200D (bei Google Maps steht 190D) ging es dann noch einmal stramm nach Norden. - Keine weiteren Kontrollen außer in der Stadt Tuxtla.

    Mein Navi führte mich in eine bescheidene Wohnsiedlung mit schalen und kaputten Straßen in ekliger Hanglage. Die Einwohner guckten, als ob ich vom Mond gekommen wäre. Oh oh, da wollte ich aber schnell wieder raus!

    Ich muss aber auch wieder ehrlich sagen: Es hat mich niemals jemand angepöbelt oder schlimmeres! Ist wohl auch immer eine Menge Kopfkino auf Basis von Propaganda dabei.

    Durch meine unfreiwillige Stadtrundfahrt war ich erst um 15:15 Uhr im 5-Sterne-Hotel. Das wiederum entpuppte sich einwenig als Mogelpackung. - Naja, bei 40 USD / Nacht kann nicht alles richtig sein. Long Story short: Zimmer klein, kein Tisch, Pool ist gesperrt, Küche nur von 8:30 bis 12:30 Uhr! Aber ganz toll sieht es aus! ich weiß noch nicht ob ich eine Nacht länger bleibe. Habe am Nachmittag alle notwendigen Dokumente für den Grenzübertritt nach Guatemala erarbeitet und die Daten gecheckt.

Tagebuch

Fotos des Tages

Mein persönlicher Geleitschutz in Salina Cruz
Fotos vom Tag

Lust auf weitere Tagebucheinträge? Bitteschön, hier geht es zu den anderen Tagen: