02. Oktober 2023
58. Tag: Barberena, GTM > Santa Ana, SLV
Von
NAch
Gefahren
Unterwegs
Auf dem Bike
58. Tag: Barberena, GTM > Santa Ana, SLV
Der heutige Tag in 300 Zeichen
Ein Satz mit „X“, das war wohl gar nix!
Der heutige Zielort sollte das Hotel Edificio Kali in Santa Ana, El Salvador sein.
Die pünktliche Abreise um 9:00 Uhr war perfekt.
Auf der CA-1 bei Cuilapa dwar dann Schluss!
2 1/2 Std. Stau! Hotel in Cuilapa genommen.
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Barberena, GTM > Santa Ana, SLV
Super FrühstückDer Tag begann hervorragend: Ich hatte bei Zeiten meine Sachen gepackt und schon teilweise verstaut.
Um 8:00 Uhr gab es ein sehr gutes Frühstück mit Omlett, Kaffee usw.
Die geplante Abreise um 9:00 Uhr klappte hervorragend.>
Die Fahrt auf der Panamericana (in Guatemala die CA-1) verlief bestens. Es dauerte nicht sehr lange und dann war Schluss. - In Mexiko hatte ich ja bei in ähnlicher Situation richtig Glück!
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Barberena, GTM > Ciulapa, GTM
Der StauIch tastete mich ganz vorsichtig zwischen den Autos, Trucks und Bussen durch bis ich endlich die Sperrlinie erreichte. Es handelte sich um einen politisch motivierten Streik, der im Kern sicher seine Berechtigung hatte. Ich zeigte meine deutschen Papiere und hoffte als ungescholterer Besucher wieder irgendwie durchzukommen. - Die Stelle war natürlich hervorragend gewählt: Es gab kein Entrinnen!
Nichts zu machen! Einer sagt „ja“, zwei sagen „nein“! - Nach einer Stunde, inzwischen waren es über 30°C im Schatten, holte ich meine vom Vortage noch nicht ganz trockene Wäsche heraus und breitete diese über der Honda aus. Es kamen immer wieder Interessierte, die Motorrad und Route bewunderten.
Um 11:45 Uhr lies man mich nach 2 1/2 Stunden bei über 36°C „entwischen“.
Diese Route sollte mich dann durch die Stadt Ciulapa wieder auf die CA-1 bringen.
Das Navi (Google-Maps) erkannte natürlich die Sperre nur als „sehr Verkehrshindernis mit zeitlicher Verzögerung“ und versuchte, mich immer wieder dorthin zurück zu lotsen.
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Barberena, GTM > Ciulapa, GTM
Das UnheilIch fuhr in die Stadt rein und wieder raus. - Ein einheimischer PickUp-Fahrer zeigte mir die falsche Richtung, denn er wusste wohl offensichtlich selbst nichts von dem Demo-Stau! - Ein einheimischer Mopedfahrer letzte mich dann über verschlungene Wege durch die Stadt. - Das reichte aber nicht! Um wieder auf die CA-1 zu kommen, musste man noch „einwenig“ durch das Gelände! - Das war der blanke Horror! Die Wege dermaßen kaputt, dass ein Panzer hier hätte eine tolle Ausbildung machen können! - Aber nicht genug, denn es gab auch noch Gegenverkehr auf dieser Katastrophenstrecke!
Ich musste meine 300kg-Maschine auf einem Geröllweg mit 15% Gefälle wenden, um dann einen noch schlimmeren Weg kurzzeitig zu befahren, damit der Gegenverkehr erst einmal durch kam. Dann ging es wieder bergab in das Geröllfeld, wo selbst Toyota-PickUps ihre liebe Not hatten.
Nachdem die Maschine trotz seitlicher Unterstützung 2x umgefallen ist, war ich körperlich und nervlich am Ende! - Wie konnten die Honda nicht mal zur Seite stellen, da der Seitenständer auch ein gewisses Gefälle benötigt.
Ein alter Mann grub mit den Händen in dem Lehmboden um mir einen festen Stand zu ermöglichen!
Trotzdem war die Stelle zu eng um andere Fahrzeuge vorbei zulassen. - Ich bat einen äußerst kräftigen und großen jungen Mann um Hilfe. Brüllte natürlich seine Befehle auf Spanisch und bugsierte das Motorrad soweit den Hang hinunter, bis eine einigermaßen kippfreie Abfahrt möglich war.
Fotos habe ich nur mit der Helmkamera gemacht.
Ich wollte die Helfer wenigstens mit meinen letzten 120 Quetzal belohnen, aber die nahmen nichts an! - Wow! Und das bei dieser Schinderei!
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Barberena, GTM > Ciulapa, GTM
Hotel „El Puente“Ich war nicht nur froh diesen Wahnsinn mit blauen Augen überstanden zu haben, sondern richtig fertig! - Petrus schickte auch gleich mal einen herzlichen Gruß in Form eines gewaltigen Donners! - Ich schaute um zum Himmel und mir war klar: Jetzt ist Schluss!
An der nächsten Tankstelle entdeckte ich das Hotel „El Puente“ (Die Brücke). - Ich bekam sofort ein Zimmer. der Preis war mir egal, aber er war im üblichen Durchschnitt.
Ganz schnell räumte ich die wichtigsten Habseligkeiten vom Bike, hüpfte noch ganz kurz in den warmen Pool und schlief anschließend 2 Stunden.
Anschließend nutzte ich die Gunst der Stunde und zog meine geplante Wäsche vor.
Fazit: Lieber einen Streik aussitzen, als sich unter Umständen in solche Gefahren zu bringen! - Glück, der Bremshebel ist diesmal heil geblieben!
Ich nahm Kontakt mit dem Hotel in Santa Ana (El Salvador) auf, schrieb meine Erlebnisse und vertröstete diese um einen Tag. - Auch die Antwort war sehr herzlich!
Auch hier möchte ich noch einmal erwähnen, dass es zu keiner zeit auch nur andeutungsweise den Verdacht auf Diskriminierung oder Straftaten jeglicher Art gab! Die Menschen sind so sehr freundlich und aufopferungsvoll in ihrer Hilfsbereitschaft! Das ist ganz ganz großartig!